Angehörige sind durch die Krise oder psychische Erkrankung eines nahestehenden Menschen mitbetroffen und belastet, sind aber für Patienten eine grosse Unterstützung in einer schwierigen Zeit. Es ist sinnvoll, Angehörige oder andere Bezugspersonen mittels Gesprächen in die Behandlung miteinzubeziehen oder sie über den Verlauf durch den Patienten oder die Bezugspflegeperson zu informieren.

Wir verstehen unter Angehörigenarbeit eine offene, wertschätzende, informierende, integrierende und unterstützende Haltung, welche von allen mitgetragen und im interdisziplinären Austausch weiterentwickelt wird. Der aktive Einbezug des Patienten und der Angehörigen in den Behandlungsprozess erfolgt wo immer es möglich, verhältnismässig und sinnvoll ist.

An Ihrem Feedback als Angehöriger sind wir sehr interessiert. Teilen Sie uns Ihre Anregungen, Beschwerden oder Verbesserungsvorschläge unter info@pdgr.ch mit.

Als Angehöriger stehen Ihnen verschiedene Unterstützungsangebote, Beratungs- und Auskunftsmöglichkeiten zur Verfügung.

Notfall / Besorgt um jemanden?

Die Plattform reden-kann-retten.ch fasst das Wichtigste für Sie als betroffenen Angehörigen zusammen.

Hilfe in einer Notfallsituation
Bei akuter Suizidgefahr oder gefährlichem, realitätsfremdem Handeln einer Person.

Besuchszeiten Stationäre Patienten

Die Patienten können täglich Besuche empfangen. Wir empfehlen Ihnen Ihre Besuche vorab mit dem Pflegefachpersonal der entsprechenden Station und oder Tagesklinik zu vereinbaren.

Aus therapeutischen Gründen kann die Besuchszeit eingeschränkt oder erweitert werden.

«Angehörige sind in der Regel stark von der psychischen Erkrankung eines Familienmitglieds betroffen. Wir unterstützen Sie gerne und beziehen Sie mit in die Behandlung ein.»

Angela Riederer

Pflegedienstleiterin Alterspsychiatrie / Mentalva

Beratung

Einzelgespräche

Sie als Angehöriger sind ein wichtiger Bestandteil in der Begleitung von Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Sie sind in den Alltag der Betroffenen involviert und tragen vieles an Verantwortung mit, gehören ebenfalls zum professionellen Helfersystem dazu. Je mehr Wissen sich Angehörige über die jeweilige Erkrankung und dem Umgang damit aneignen, umso hilfreicher können sie auf belastete Alltagssituationen reagieren.

Unter dem Motto «Gemeinsam statt einsam» klären wir in persönlichen Gesprächen Fragen zur Erkrankung, zum Umgang mit schwierigen Lebenssituationen und zu möglichen Hilfsangeboten für Sie als Angehörigen.

Für eine Angehörigenberatung wenden Sie sich primär an die pflegerische Bezugsperson des Patienten oder an Angela Riederer, Pflegedienstleiterin Alterspsychiatrie / MENTALVA, Telefon 058 225 20 80angela.riederer@pdgr.ch.

Das Beratungsangebot ist kostenfrei und findet nach telefonischer Vereinbarung statt. Die Gespräche sind vertraulich und unterstehen der Schweigepflicht.

Vereinigung der Angehörigen von Schizophrenie- und psychisch Kranken (VASK)

Die VASK bietet Angehörigen von psychisch erkrankten Personen folgendes Angebot an:

  • Hilfe in Notsituationen durch Aussprache und Erfahrungsaustausch
  • Unterstützung bei der Suche nach Auswegen und Alternativen
  • Anregung zur Selbsthilfe
  • Vermittlung von Adressen, Ämtern, Institutionen
  • Durchführung des Treffpunkts «Atelier»: Begegnungsstätte für Menschen von Psychisch-Kranken und Psychisch-Genesenden
  • Trialog: Diskussionsrunde zwischen «Experten aus Erfahrung», Angehörigen und Fachpersonen

VASK Graubünden
Telefon 081 353 71 01
vask.graubuenden@bluemail.ch
www.vaskgr.ch

VASK Flyer «Wir Angehörige»

Unterstützungsangebote

Das Angebot richtet sich an Familienangehörige von an Depression oder an Schizophrenie erkrankten Menschen. Ziel ist die Information über die Erkrankung sowie der gemeinsame Austausch unter der Leitung von Psychiatern und Psychologen.

Das Wissen um die Erkrankung hilft Angehörigen, eigene Schuldgefühle oder Ängste «etwas falsch zu machen» zu vermeiden. Aufgeklärte Angehörige helfen aktiv mit, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen.

Die Angehörigengruppen sind kostenfrei, modular aufgebaut und finden an jeweils vier Terminen statt. Ein Einstieg ist jederzeit möglich – eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Als Angehöriger stehen Ihnen eine Vielzahl an Selbsthilfegruppen im Kanton Graubünden zur Verfügung.

In einer Selbsthilfegruppe lernen Sie Gleichgesinnte kennen, die Sie verstehen und ernst nehmen – etwas, was Dritte möglicherweise nicht können, weil sie nicht nachempfinden können, wie es Ihnen geht.

Eine Selbsthilfegruppe ist ein geschützter Raum, in dem alles vertraulich behandelt wird. Interessierte treffen sich freiwillig, regelmässig und verbindlich – das ist wichtig, um Vertrauen aufzubauen und als Gruppe zusammenzuwachsen.

Übersicht Selbsthilfegruppen im Kanton Graubünden

Selbsthilfe Graubünden
Telefon 081 353 65 15
Dienstag und Donnerstag 8.30 – 11.30 Uhr
kontakt@teamselbsthilfe.ch

Im Auftrag von Spitexorganisationen übernehmen die PDGR die ambulante-psychiatrische Spitex. Unsere diplomierten Pflegefachpersonen unterstützen Menschen mit psychischen Problemen und deren Angehörige in ihrer gewohnten Umgebung.

Im Fokus stehen die Förderung der Gesundheit, Krisensituationen soweit als möglich zu überwinden und bestmögliche Stabilität zu erreichen beziehungsweise aufrechtzuerhalten.

Das Angebot wird im Kanton Graubünden und im Kanton Glarus angeboten. Wenden Sie sich für weitere Fragen an unsere Tageskliniken in den Regionen: Chur, Glarus, dem Psychiatrie-Zentrum Davos / Prättigau, dem Psychiatrie-Zentrum Engadin / Südbünden sowie dem Psychiatrie-Zentrum Surselva in Ilanz.

Spitex Verband Graubünden:
Flyer Webseite

Senevita Casa Graubünden:
Flyer Webseite

Unsere Behandlungsteams beraten psychisch erkrankte Eltern, damit sie ihre Kinder bei der Verarbeitung der elterlichen Erkrankung unterstützen.

Um die psychische Gesundheit der Kinder zu erhalten, werden die nötigen Ressourcen und gesund erhaltenden Faktoren in Bezug auf die Kinder und deren Umfeld miteinbezogen.

Wenn verhaltensauffällige Anzeichen bei den Kindern bestehen, vermitteln die Behandlungsteams den Kontakt zu den Kollegen der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Ihre Fragen beantworten wir unter info@pdgr.ch oder wenden Sie sich direkt ans Pflegefachpersonal.

Flyer Kinder psychisch erkrankter Eltern

Einige Tageskliniken und Stationen organisieren in regelmässigen Abständen Angehörigentreffen, zu denen Angehörige und Bekannte herzlich eingeladen sind.

An diesen Anlässen stellen wir Ihnen als Angehörigen die Räumlichkeiten, das Behandlungsteam sowie die eingesetzten Therapieformen vor und informieren Sie über Neuerungen im Behandlungsalltag.

Standorte der PDGR

Sind Sie Angehöriger einer süchtigen Person? Haben Sie jemanden in Ihrem Umfeld, der ein Suchtproblem hat?

Wir unterstützen und beraten auch Angehörige von süchtigen Personen im Ambulatorium Neumühle in Chur. Die Sprechstunden finden in den Räumlichkeiten des Ambulatoriums Neumühle an der Gürtelstrasse 89 in Chur statt.

Anmeldungen nimmt das Ambulatorium Neumühle unter Telefon 058 225 23 50 entgegen.

Videos

Suizid – Prävention & Hilfe für Angehörige – Monatsthema September 2019
Dr. med. Enrico Frigg, Stv. Chefarzt Privatklinik MENTALVA berichtet über seine Erfahrungen

Wie weiter – wenn es Angehörigen zu viel wird (Teil 4) – Monatsthema September 2020
Jürg Feuerstein, Kontaktstellenleiter Selbsthilfe Graubünden äussert sich zu den Selbsthilfegruppen für Angehörige im Kanton

Martin Aebi, verantwortlicher Angehörigenberatung und Jürg Feuerstein, Kontaktstellenleiter Selbsthilfe Graubünden über die Selbsthilfe im Kanton Graubünden

Wie weiter – wenn es Angehörigen zu viel wird (Teil 3) – Monatsthema September 2020
Eduard Felber, Pflegedirektor Erwachsenenpsychiatrie berichtet über Herausforderungen und Hilfsangebote für Angehörige

Wie weiter – wenn es Angehörigen zu viel wird (Teil 5) – Monatsthema September 2020
Dr. med. Heiner Ziegler, Hausarzt / Amtsarzt Bezirk Chur-Plessur berichtet über seine Erfahrungen mit Angehörigen von Patienten

Wie weiter – wenn es Angehörigen zu viel wird (Teil 1) – Monatsthema September 2020
Regula Frei, Angehörige berichtet über ihre Erfahrungen mit ihrer magersüchtigen Tochter

Wie weiter – wenn es Angehörigen zu viel wird (Teil 2) – Monatsthema September 2020
Eduard Felber, Pflegedirektor Erwachsenenpsychiatrie berichtet über Herausforderungen und Hilfsangebote für Angehörige

Trauer und Verlust verarbeiten – Wege daraus (Teil 4) – Monatsthema Februar 2022
Vanessa Garcia, die vor ziemlich genau 3 Jahren ihre zwei Kinder unter tragischen Umständen verlor, und Dr. med. Rahul Gupta, Ärztlicher Direktor Erwachsenenpsychiatrie, diskutieren zum Thema «Trauer und Verlust verarbeiten – Wege daraus».

Rechtliches

Unsere Mitarbeitenden unterstehen dem Berufsgeheimnis und der Schweigepflicht. Ohne die ausdrückliche Zustimmung des Patienten geben wir keine Informationen an Aussenstehende, Angehörige oder sonstige Bezugspersonen weiter.

Falls der Patient aufgrund seiner Erkrankung nicht in der Lage ist, die zur Behandlung wichtigen Informationen mitzuteilen, dürfen nahestehende Personen oder ein Rechtsbeistand dem behandelnden Arzt die notwendigen Auskünfte erteilen. Wenn der Patient sich nicht dagegen ausspricht, wird ein Austrittsbericht mit den wichtigen Informationen zur Behandlung dem nachbehandelnden Arzt übergeben.

Es steht dem Patienten jederzeit zu, seine Krankengeschichte einzusehen. Andere Personen können, wenn sie durch den Patienten bevollmächtigt werden, die medizinischen Unterlagen einsehen.

Eine Einschränkung des Einsichtsrechtes darf nur durch den behandelnden Arzt ausgesprochen werden. Diese Einschränkung erfolgt nur, wenn durch die Einsicht die Gefahr besteht, dass für den Patienten ein schwerer gesundheitlicher Schaden droht oder schützenswerte Interessen von Aussenstehenden betroffen sind.

Unsere Ärzte informieren den Patienten laufend über seine Krankheit, die Art der Behandlung, die Wirkungen und möglichen Nebenwirkungen der Medikamente sowie den voraussichtlichen Verlauf.

Patienten und Ihnen als Angehöriger steht für Konfliktsituationen die Ombudsstelle Graubünden beratend zur Verfügung.

Ziel der neutralen Anlaufstelle ist, mit Hilfe der verschiedenen Parteien Lösungswege in Konfliktsituationen zu suchen.

Wir empfehlen den Patienten in einem ersten Schritt, unser Reklamationswesen zu nutzen, bevor sie sich an die Ombudsstelle wenden. Für Fragen wenden Sie sich an das Pflegefachpersonal.

Weitere Informationen zur Ombudsstelle: www.osab-gr.ch

Veranstaltungen

Monatsthemen

Psychisch erkrankt – Wege daraus / Januar 2019

Mehr

Sex und Partnerschaft – Stress damit? / März 2019

Mehr

Kokain und Partydrogen / Mai 2019

Mehr

Suizid – Prävention & Hilfe für Angehörige / September 2019

Mehr

Nach Burnout – zurück ins Leben / November 2019

Mehr

Wenn der Zwang meinen Alltag bestimmt / Januar 2020

Mehr

Wenn Essen zum Feind wird / März 2020

Mehr

Alkohol – ein Feind, der sich als Freund tarnt / Mai 2020

Mehr

Wie weiter – wenn es Angehörigen zu viel wird / September 2020

Mehr

Einfluss der Digitalisierung auf meine Psyche / November 2020

Mehr

Schlafstörung – Was steckt dahinter? / Februar 2021

Mehr

Keine Angst vor der Angst / Mai 2021

Mehr

Sport in der Psychiatrie – für Körper und Geist / September 2021

Mehr

Schizophrenie – Gedanken-Gewitter im Kopf / November 2021

Mehr

Trauer und Verlust verarbeiten – Wege daraus / Februar 2022

Mehr

Jugendlich – wenn plötzlich nichts mehr geht / Mai 2022

Mehr

Demenz und ich – Leben mit Alzheimer & Co. / September 2022

Mehr

Schmerzen – Beeinträchtigung für Körper und Psyche / November 2022

Mehr

Unsere Partner

Flyer & Broschüren

Wissenswertes

Dement oder depressiv? Hilfe auch für Angehörige.

Mehr

Der Schluck zu viel bringt viel Leid für Angehörige

Mehr

PODCAST «LEBENS-IBLICK»

Persönliche Einblicke ermöglicht die PDGR-Podcastserie «LEBENS-IBLICK». Wir schaffen für Betroffene eine Möglichkeit ihre Erfahrungen, sei es als (ehemalige) Patientin oder als Angehöriger, einem interessierten Publikum mitzuteilen und die Zuhörer an den persönlichen Erlebnissen teilhaben zu lassen.